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Historisches

Beim Blaudruck handelt es sich um eine alte, leider fast schon in Vergessenheit geratene monochrome Fototechnik.
Historisches:
1842 entdeckte der Naturwissenschafter und Astronom Sir John Herschel ein Verfahren zur Herstellung von stabilen Bildern.
Er fand eine chemische Eisenlösung, bei der das Eisen unter UV-Licht blaue Kristalle bildet.
Die nicht zu Kristallen umgewandelte Lösung kann mit Wasser einfach ausgewaschen werden.
Er nannte seine Methode Blaudruck oder Cyanotypie.
Herschel beschreibt am 17. November 1842 das positiv arbeitende Verfahren:
"Ammoniumeisencitratpapier, auf dem ein latentes Bild entstanden war, wird kurz mit einer Lösung von gelbem Blutlaugensalz gewaschen:
das negative Bild verschwindet bei der Anwendung der Flüssigkeit und an seiner Stelle erscheint langsam ein positives Bild von violett blauer Farbe auf grünlich gelbem Grund,
das einen hohen Grad an Schärfe besitzt und von besonderer Schönheit und Delikatesse der Farbe ist".


Der Kontrast kann durch Baden in 1%iger Kaliumdichromatlösung gesteigert werden. Die Farbe lässt sich durch Baden in Tannin, Oolong-Tee, Katzenurin oder Pyrogallol verändern.
Eines der ältesten und einfachsten fotografischen Kopierverfahren ist die Cyanotypie oder auch der Eisenblaudruck.
Seit 1842 ist die Cyanotypie bekannt. Anfangs wurde sie zum "Fotografieren von Pflanzen" verwendet, was sich aber nicht durchsetzten konnte.
Später wurde die Cyanotypie zum Vervielfältigung von Architekturplänen und technischen Zeichnungen eingesetzt.
Sie war unter dem Namen Blaupause bis in die 1950’er Jahre hinein weit verbreitet.
Der Prozeß beruht auf der UV-Lichtempfindlichkeit bestimmter Eisensalze, und liefert Bilder in leuchtendem Preußischblau.
Als Fotopapier dient üblicher Weise Aquarellpapier, das mit einer photoaktiven Lösung bestrichen wurde.
Die Papiere können nicht mit einem herkömmlichen Vergrößerer belichtet werden, da praktisch alle Optiken vergütet sind, und daher kein UV-Licht durchlassen.
Es müssen daher zuerst Negative in der Größe des späteren Bildes angefertigt werden. Mit diesen Negativen wird im Kontaktkopierverfahren, das mit der photoaktiven Lösung bestrichene Papier belichtet.
Nach der Belichtung wird das Papier gewässert, damit die löslichen und noch lichtempfindlichen Eisensalze ausgespült werden. Die unlöslichen Kristalle sind das Preußischblau. Diese bleiben auf der Unterlage haften und erzeugen das Bild.