blueprint 2.0
Prozess
Die Leidenschaft für den Blaudruck entstand, wie so oft, durch Spielerei.
Als gelernte Schneiderin und Bekleidungstechnikerin kam für mich
- surprise, surprise -
das Medium Stoff in Kombination mit dem Blaudruck, der Belichtung von Materie aller Art, in Frage.
Alles begann mit der Belichtung durch die gute alte Sonne. Schnell merkte ich, dass diese Kollegin (die Sonne)
sooooooo viele unberechenbare Variablen birgt dass es unmöglich, ist ein reproduzierbares Ergebnis zu erzielen.
Ein UV-Strahler musste her.
Nach langer und intensiver Entwicklungsphase habe ich die erwähnten Variablen,
wie z.B. Belichtungswinkel, Belichtungsdauer, Belichtungsintensität, Wind, Insekten und Schwebeteilchen,
natürlich entstehende Schatten ausgemerzt und zu Konstanten umgewandelt.
Auch den Prozess des Tunkens bzw. Beschichten des Stoffes und die Trocknungsphase
habe ich auf ein Optimum weiterentwickelt.
Für ein reproduzierbares Ergebnis ist eine Werkstatt erforderlich.



Eine Dunkelkammer musste her.
Kaliumhexacyanidoferrat(III)und Ammoniumeisen(III)-citrat werden in Wasser gelöst.
Beim zusammenschütten wird die Flüssigkeit lichtempfindlich.
Der Stoff wird in der Dunkelkammer in dieser Mischung getunkt und danach getrocknet.

Die Belichtung erfolgt unter einem Schatten werfenden Gegenstand als Fotogramm (Gegenstand, Pflanze etc.) oder mit einem Negativ durch UV- oder Sonnenlicht.
Durch gründliches ausspülen mit klarem Wasser wird der Belichtungsvorgang beendet.
Das belichtete Stoffstück wird in eine Wasserstoffperoxidlösung getunkt um den Kontrast zu steigern
und die Brillianz der Farbe zu erhöhen.
Durch eine Essiglösung wird das bedruckte Material fixiert und somit waschecht.
Zum Waschen der Produkte sollte ph-neutrales Waschmittel verwendet werden.